Schnell Kompost herstellen

Wer viel pflanzt, der hat sicherlich seine Möglichkeiten, immer Komposterde zur Verfügung zu haben. Meistens wird es der Komposthaufen sein, der ihn versorgt: Allerdings dauert es vom Anlegen des Komposthaufens bis zur ersten Entnahme ziemlich lange: je nach Qualität des Kompostgutes 6-12 Monate.

Falls jemand einen neuen Garten anlegen möchte, und dafür eigenen Kompost verwenden will (weil er den Inhalten der käuflichen Komposterde nicht wirklich traut), dann dauert es natürlich zu lange. Fällt aber regelmäßig aus dem Haushalt Material an, was sich kompostieren läßt, dann kann man die Herstellung mit einem Schnellkomposter beschleunigen.

Der Schnellkomposter

Allerdings ist es hier nicht mit dem Aufstellen und Befüllen erledigt, Schnellkomposter (auch Thermokomposter genannt) sind ziemlich sensibel und versprechen gerade beim Betrieb von einem Anfänger nicht unbedingt den Erfolg, den man sich wünscht. Ich kann aus eigener Erfahrung ein Lied davon singen: Obwohl ich schon jahrzehntelang Kompost herstelle, mit meinen Komposthaufen im Garten, bin ich bei meinem ersten Schnellkomposter ganz schön auf die Nase gefallen.

Typische Anfängerfehler, fast alle, die es gibt, haben statt frischen Komposterde eine dickflüssige, stinkende Masse entstehen lassen.

Thermokomposter als Schnellkomposter

Kompost aus dem SchnellkomposterDiese geschlossenen Plastebehälter funktionieren nämlich etwas anders als der Komposthaufen. Hier sind nicht Regenwürmer und andere Kleinsttiere für die Verrottung verantwortlich, sondern vorwiegend Wärme. Im Innern des Schnellkomposters kann es richtig heiß werden im Sommer, da hätten diese Kleinstwesen kaum eine Chance zu überleben. Aber das Kompostgut verrottet trotzdem durch die Wärme: Das ist ein chemischer Prozess, den ich hier nicht weit und breit erklären möchte. Dafür gibt es andere Seiten im Internet.

Was meine Erfahrung ist: Der Schnellkomposter kann fast dasselbe Material verarbeiten wie der Komposthaufen, aber auch noch mehr: Da er relativ geschützt ist von Ratten oder Waschbären, kann auch faules Obst und andere schmackhafte Küchenabfälle entsorgt werden.

Allerdings sollte man immer darauf achten, daß auch solche Schicht feuchten Materials eine trockene Schicht kommt. Sonst versumpft der Inhalt, die Feuchtigkeit fängt an zu kochen und außer stinkender Brühe kommt nichts weiter heraus.

Schnellkomposter im Winter

Nun kann man denken, daß der Schnellkomposter im Winter nicht funktioniert, weil es in der Umgebung ja ziemlich kalt ist. Diese Erfahrung habe ich aber nicht gemacht: Bei mir funktioniert er sogar besser als im Hochsommer. Zwar dauert es länger, ehe der Kompost fertig ist, aber wenn man den Thermokomposter im Winter einmal von außen anfasst, ist die Wärme im Innern zu spüren: Auch bei Frost ist der Komposter immer noch warm. Und er neigt auch nicht so sehr zum versiffen.

Wichtig ist auf alle Fälle, daß es nie zu feucht wird im Innern. Dazu kann man trockenes Material dazugeben. Hornspäne wären eine gute Möglichkeit, wie viele andere berichten. Allerdings ist so ein Sack nicht gerade billig, dafür bekommt man schon fertigen Kompost in Tüten zu kaufen.

Doch man macht ja seinen Kompost nicht wegen der Kosten, sondern weil es Spaß macht, alles zu verwerten, was an Abfall anfällt, und weil man letztendlich weiß, was in der Komposterde alles so drin ist.