Wie funktioniert ein Trommelkomposter

Sie kennen den Komposthaufen, auch mit einem Thermokomposter haben Sie gute Erfahrungen gemacht? Oder eventuell auch nicht, aber dann haben Sie vielleicht das System nicht verstanden (ist nicht so schlimm, so ging es mir auch). Und jetzt hören Sie von einem Trommelkomposter. Da tauchen gleich viele Fragen auf: Was ist das, wozu soll er gut sein, brauche ich überhaupt einen, und vor allem:

Funktion des Trommelkomposters

Weil ich schon Erfahrung mit der Komposttrommel habe, kann ich Ihnen das natürlich erklären. Die Funktion des Trommelkomposters ähnelt die von Thermokompostern, allerdings ist die Herstellung von Kompost mit der Trommel wesentlich schneller.

Der Trommelkomposter besteht, wie der Name schon sagt, aus einer oder mehreren Kunststofftrommeln, die auf einem Gestell befestigt sind und sich drehen lassen. Darin wird der Abfall, der zu Kompost verarbeitet werden soll, eingegeben, und nach dem man die Komposttrommel jeden Tag einmal gedreht hat, entsteht frischer Kompost für den Garten.

Kompost kann man ja mit verschiedenen Möglichkeiten herstellen: Am bekanntesten ist der Komposthaufen. Er ist in der Größe nahezu unbegrenzt: für die industrielle Herstellung die beste Möglichkeit. Allerdings fehlt ihm ein wesentliches Merkmal, damit sich wirklich Kompost bilden kann: Das ist die Belüftung im Innern. Dafür bekommt er viel Hilfe von Kompostwürmern und anderen Tieren, die diese Abfälle zersetzen und daraus nahrhafte Komposterde entstehen lassen.

Die Belüftung erhält er dann, in dem er einmal, besser zweimal umgesetzt wird.

Der Trommelkomposter funktioniert ohne Würmer, dafür mit sehr viel Wärme. Die Trommel muß dazu auch mindestens einmal am Tag gedreht werden – das fördert die Belüftung und beugt Schimmelpilzbildung und Versottung vor. Damit der Inhalt nicht zu einer feuchten stinkenden Brühe verkommt, sollte immer wieder auch trockenes Material zugegeben werden, je nach dem Ausgangsmaterial. Kompostbeschleuniger sind meiner Erfahrung nach bei einem Trommelkomposter nicht nötig.

Trommelkomposter – meine Erfahrung

Über Schnellkomposter wird ja viel geredet. Meistens sind dabei aber die Thermokomposter gemeint. Die können wirklich sehr schnell Kompost herstellen, schneller als ein Komposthaufen. Aber sie brauchen doch eine kleine Mithilfe in Form von Kompost – Beschleunigern. Sonst kann man seine böse Überraschung erleben. Ich hatte das erste Jahr keine Freude an meinem Thermokomposter: Es war nur wenig Kompost angefallen, darüber aber eine große Schicht stinkender Matsch. Seitdem ich immer wieder einige trockene Teile (Baumschnitt, Hornspäne) und Komposthilfe (möglichst aus natürlichen Stoffen, keine Chemie) dazu gebe, funktioniert die Sache schon besser.

fertiger Kompost aus dem Trommelkomposter
Kompost hat wertvolle Nährstoffe vor allem für Gemüsebeete

Beim Trommelkomposter habe ich dagegen gleich von Anfang an Erfolg gehabt. Vielleicht durch Zufall, oder gesunden “Gärtner” – Verstand: denn im Internet war über die Wirkung des Trommelkomposters vor einigen Jahren, als ich mein erstes Exemplar aufgestellt habe, noch nicht viel vorhanden, und auch in Gärtnereien in meiner Umgebung wußte niemand Bescheid um die Wirkungsweise eines Trommelkomposters.

Die ursprüngliche Idee kam aus England, und wir Deutschen haben den Trommelkomposter lange Zeit ignoriert. Und ich gebe zu: Als alleiniges Mittel, um Kompost herzustellen, eignet er sich in der Regel nicht. Denn die Menge Abfall, die er aufnehmen kann, ist viel zu gering im Vergleich zu dem, was in den meisten Gärten anfällt.

Als Zusatzkomposter, vor allem für Essensreste und andere Abfälle aus der Küche, für die sich auch Tiere interessieren könnten, ist er aber optimal. Weil hier so gut wie überhaupt keine Tiere an den Kompost kommen, sollte er aber genauso wie der Thermokomposter immer gut von der Sonne aufgeheizt werden. Denn erst ab einer hohen Temperatur im Innern beginnt der Inhalt, sich zu zersetzen.

Mein Trommelkomposter steht deswegen so, daß er bis zum frühen Nachmittag von der Sonne beschienen wird. Das hilft auch vielleicht, daß es aus seinem Innern nicht tropft, wie es anfangs war, als er noch nicht so viel in der Sonne stand. Komposthilfe gebe ich hier nicht dazu, etwas trockenes Nebenmaterial (meistens vom Häcksler) aber zusätzlich zu den Küchenabfällen.

Die ideale Komposttrommel

Dieser Typ von Komposter hat einen gravierenden Nachteil: Die Komposttrommel ist meistens zu klein. Man darf ja auch nicht vergessen, daß aus Abfall gewonnene Komposterde viel weniger Volumen hat als das Ausgangsmaterial. Da bleiben dann vielleicht von 50 Liter Ausgangsmaterial noch 20 übrig, je nachdem, was man zum Kompostieren in die Trommel gegeben hat.

Abhilfe könnte ein zweiter Trommelkomposter sein, den man dann benutzt, wenn der erste voll ist. Wenn die Dinger nur nicht noch so teuer wären! Wenn die Komposttrommel allerdings nur für Küchenabfälle genutzt wird, und für andere anfallenden Abfälle der Komposthaufen (oder ein Thermokomposter), dann kann eine einzelne Komposttrommel vielleicht ausreichend sein.

Trommelkomposter kaufen – Tipps

Wenn Sie sich nun entschieden haben, ihre Küchenabfälle nicht zu entsorgen, sondern ganz bequem zu Kompost zu verarbeiten, können Sie sich vielleicht für einen Trommelkomposter interessieren. Aber Achtung: Gerade wegen der relativ hohen Preise der besten Produkte auf dem Markt gibt es ein paar billige Importe, die Ihnen dasselbe Ergebnis versprechen. Davon kann ich aus der Erfahrung einer Nachbarin nur abraten: Meistens sind die Trommeln aus zu dünnem Material hergestellt, nicht UV – beständig (die werden weich, wenn sie zu lange in der Sonne stehen – das müssen sie aber, um dem Inhalt die erforderliche Temperatur zu geben) und verfügen oft auch noch über ein viel zu dünnes Gestell und schnell verschleißenden Lagern für die Trommel.

Gute Trommelkomposter haben nicht umsonst einen höheren Preis: Sie sind einfach schon vom Material her hochwertiger, die Konstruktion ist durchdachter und der ganze Trommelkomposter auf eine lange Lebenszeit ausgerichtet.

Falls Sie nur einen kleinen Haushalt haben, in den nicht sehr viel Abfalle aus der Küche anfallen, genügt ein einzelner Trommelkomposter. Wenn sie eine größere Menge haben, empfiehlt sich die Anschaffung eines Komposters mit zwei Trommeln. Dann können Sie die erste Trommel voll machen, und danach die zweite nutzen. Nach ca. 6 Wochen ist das Material in der ersten Trommel zu Kompost geworden und kann im Garten ausgebracht werden. Dann wird sie wieder neu befüllt…

Vergessen dürfen Sie nur nicht, auch die volle Trommel einmal am Tag zu drehen. Aber da geschieht ja dann in einem Rutsch, während Sie die zweite Trommel befüllen…

Fazit zum Trommelkomposter

Letzten Endes muß man sagen: So ein Trommelkomposter ist schon gut, ABER: Er kann für einen Garten nur als Zusatzkomposter wirklich optimal genutzt werden. Die Hauptquelle für gute Komposterde ist immer der Komposthaufen, schon weil er Kompost in viel größerer Menge herstellen kann.

Ein Trommelkomposter sollte nur das Aufnehmen, was auf dem Komposthaufen für Ärger sorgen kann: Essensreste und Küchenabfälle, für die sich auch Tiere wie Ratten und Waschbären interessieren könnten.

Trommelkomposter sind nicht billig: trotzdem entscheidet das verwendete Material, die Konstruktion und die Verarbeitung wie überall, wie lange der Komposter genutzt werden kann. Hier ist billig oft nicht angebracht: Ein Trommelkomposter für 250 Euro kann zehn Jahre halten, einer für den halben Preis vielleicht nur zwei. Muß nicht sein, ist aber meistens so.

Der Standplatz für einen Trommelkomposter ist entscheidend für das Ergebnis: Er braucht viel Sonne, um in Innern eine hohe Temperatur aufzubauen. Diese zersetzt den Abfall, deswegen werden Würmer und Käfer nicht gebraucht (und würden auch gar nicht die hohen Temperaturen überleben).

Ein Trommelkomposter mit zwei Trommeln ist oft günstiger als zwei einzelne Komposter, hat aber den Vorteil, daß es keine Unterbrechung in der Kompostlinie gibt. Denn wenn die Trommel voll ist, steht sie erst einmal für 4-6 Wochen nicht zur Verfügung. Derweilen kann man aber eine zweite Trommel befüllen.

Fazit zum Fazit: Ich möchte auf meinen Trommelkomposter nicht mehr verzichten. Schon alleine, weil ich die kleinste Mülltonne gebucht habe und deshalb nicht wirklich Platz für Essensreste und Küchenabfälle habe. Und mit Waschbären hatte ich in der Vergangenheit auch meine schlechten Erfahrungen, weil die immer den ganzen Komposthaufen durchwühlt haben. Das sah dann am Morgen oft nicht schön aus!

Allerdings habe ich noch eine einzige Trommel, die schon seit vielen Jahren funktioniert (war eben auch nicht billig!). Als Nächstes wird wohl ein Trommelkomposter mit zwei Trommeln angeschafft: Falls dann die erste wirklich einmal ausfällt, bin  ich auf der sicheren Seite! Und auch dabei werde ich mich sicherlich nicht am Preis orientieren, sondern an der Qualität des Trommelkomposters.